17.08.15

Rezension zu "Cocina mexicana": Kochen wie in Mexiko

Als alte Kochbuch-Sammlerin und Leseratte (Bücher kann man nieeee genug haben, oder?) möchte ich Euch heute einen Neuzugang in meinem Bücherregal vorstellen: Cocina mexicana. Die wunderbaren Rezepte meiner Großmutter*. Geschrieben wurde es von Daniella Germain, einer Illustratorin aus Australien mit mexikanischen Wurzeln. Es ist eine Hommage an ihre Familie in Mexiko und fasst die besten Rezepte ihrer geliebten Abuela (Großmutter) zusammen. Seit die Autorin zwei Jahre alt war, fuhr sie regelmäßig mit ihrer Mutter nach Mexiko um die Familie zu besuchen. Alle versammelten sich um den großen Esstisch und genossen die Köstlichkeiten, die die Großmutter herbei zauberte. 

 
Eine klare Struktur führt durch das Buch: die Einleitung beschreibt knapp verwendete Küchengeräte wie Tortillapresse oder Mörser, wichtige Kräuter und Gewürze, Würzmischungen sowie verschiedene Chilisorten. Im weiteren fasst die Autorin klar und sachlich verschiedene Rezepte ihrer Großmutter in den Rubriken "Salate, Dips und Beilagen", "Tortillas und anderes Maisgebäck", "Eiergerichte", "Gerichte mit Rind- oder Lammfleisch" oder "Desserts" und "Getränke" zusammen. 
Es finden sich Grundrezepte für verschiedene Salsas, Bohnen- und Avocado-Dip. Meine geliebten Enchiladas gibt es in verschiedenen Varianten, natürlich Tortilla-Rezepte aber auch zahlreiche Gerichte mit Schwein (in Kürbiskern- oder Mandelsauce) oder Hähnchen (Brathähnchen, in Weißwein- oder Orangensauce). 
Das besondere dieses Buches ist seine Optik: es kommt ohne Rezeptbilder aus. Die Autorin illustriert alle Gerichte mit kleinen, naiven Zeichnungen. Das ist hübsch anzusehen, macht es aber auch schwierig, sich das fertige Gericht vorzustellen. Zu einigen Rezepten malt sie kleine Schritt-für-Schritt-Anleitungen (Enchiladas de Sinaloa, Tamales), das ist beim Zubereiten sicher hilfreich. 
Immer wieder finden sich alte Fotografien der Familie von Daniella Germain im Buch und die Autorin erzählt kleine, rührende Anekdoten über ihre Großmutter. Das ist schön zu lesen und hat mir eine kleine Tür in die Welt mexikanischer Familien in den 19050er und 1960er Jahren geöffnet. Da die Taufpatin unserer Tochter ursprünglich aus Mexiko kommt und uns häufiger zum Essen einlädt, kann ich mich begeistern für Guacamole, Albondigas (Fleischbällchen in Tomatensauce) oder Churros. Das Buch ist für alle Liebhaber Mexikos ein schönes Geschenk und eine kulinarische Bereicherung. Ich freue mich immer, wenn Verlage den Mut haben, einem Autor so ein Herzensprojekt zu ermöglich. Danielle Germain hat ein wunderbares Erinnerungswerk an ihre Großmutter geschaffen, das bemerkt man mit jeder Seite. Mir persönlich haben am Ende doch Fotos der beschriebenen Gerichte gefehlt. Zudem sind die Hauptgerichte bis auf wenige Ausnahmen mit Fleisch oder Fisch zubereitet - für mich als Fast-Vegetarier blieb da nicht so viel Nachzukochen.


Buch-Fazit
Top: ein wundervolles, hübsch illustriertes Buch über die mexikanische Küche der Großmutter der Autorin, klar strukturiert und gut beschrieben
Flop: keine Rezeptbilder, Gerichte sehr fleischlastig
Kaufempfehlung: Als Geschenk für einen Mexiko-Fan, perfekt. Ich persönlich würde das Buch nicht kaufen.



* Das Buch wurde mir vom Gerstenberg Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.


2 Kommentare:

  1. Liebe Daniela,
    ich muss sagen, ich mag diese Kochbücher mit persönlichen Anekdoten sehr sehr gerne, aber ich glaube mir würden auch die Bilder zu den Rezepten fehlen. Obwohl sich das Buch ansonsten toll anhört.
    Liebe Grüße,
    Nadine

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    1. Irgendwie ist man dann doch ein Mensch der Optik :-)

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